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Ein Horrido auf die Bahn
Bild: Die Gestrandeten

Ein Horrido auf die Bahn


Veröffentlicht am 13. Juni 2023.

oder wie man aus der Not eine Tugend macht 

Am vergangenen Wochenende war Schützenfest in Warburg - und der amtierende Schützenkönig Stefan Michels hat uns eingeladen. Also wollten wir mannstark mit Damen am Sonntag nach Warburg fahren und am großen Festumzug mit anschließendem Ausklang teilnehmen. Der Plan war, mit der RB 89 um 12:42 ab Paderborn Hauptbahnhof loszufahren. Zeit genug bis zum Antreten am Festplatz um 14:30, der Umzug sollte um 15:00 Uhr beginnen.

Pünktlich um 12:30 Uhr versammelten sich daher voller Vorfreude sieben Königssträßer Schützen mit vier Damen und Präsenten für das Königspaar am Bahnhof. Ein kurzer prüfender Blick auf die Anzeigetafel ließ allerdings ungutes ahnen: der Zug nach Warburg fällt aus! Dummerweise war auch der Bus schon seit einer halben Stunde weg, die geplante Abfahrt des nächsten Zuges: eine Stunde später…

Nun war guter Rat teuer. Die Fahrkarten waren schließlich schon gekauft, die Organisation auf Autos so spontan nicht möglich. Eine kurze Recherche ergab: Der Zug aus Münster fährt wegen Personalmangels nicht bis Warburg, sondern gleich wieder zurück nach Münster - super. Was ist mit den Fahrkarten? Ja, die könnten wieder zurückgegeben werden! Na wenigstens etwas. Welche Alternative gäbe es denn? Ein Großraumtaxi nach Warburg, Kosten 150 €  - und damit wären nur die Herren dort. Nein, so sollte es nicht sein! 

Also wurde mit Warburg telefoniert und ein möglicher späterer Einstiegsort in den Festumzug geklärt. Es wurden Getränke organisiert, um die Warterei bei den hochsommerlichen Temperaturen etwas erträglicher zu machen. Die Deutsche Bahn sollte uns die gute Laune nicht verderben!

Als jedoch etwa eine halbe Stunde später auf der Anzeigetafel die Verspätung des anvisierten Zuges mit 20 min angezeigt wurde, kamen Zweifel auf. Lohnt es sich denn überhaupt noch? Schließlich wollte man ja am Umzug teilnehmen! Nachdem einige Argumente gegeneinander abgewogen worden waren, entschloss sich die Runde dazu, in Paderborn zu bleiben. Die Fahrkarten wurden nun doch zurückgetauscht und dabei der Grund für die Verspätung in Erfahrung gebracht (Zug wird repariert?!). Aber was nun tun mit dem angebrochenen Sonntag?

Kurzentschlossen lud der Oberleutnant die versammelte Mannschaft zum Grillen in den Garten ein. Auf dem Weg dorthin wurden noch ein paar Kühl- und Gefrierschränke geplündert und die eine oder andere Bierkiste eingesammelt. Es ließ sich auch eine offene Bäckerei finden, so dass zu den Bratwürsten Baguettebrot gereicht werden konnte.

Letzten Endes verbrachten wir den Sonntag zwar nicht in Warburg, aber dennoch in geselliger Runde und ausgelassener Stimmung. Horrido!

By the way: Der verspätete Zug, auf den wir nicht mehr warten wollten, fiel ebenfalls aus…